1996 fand anlässlich des 25. Geburtstags von Stimezo, der niederländischen Vereinigung für Schwangerschaftsabbruch, die erste internationale Konferenz zu diesem Thema in Amsterdam statt. Die Konferenz stellte sich als großer Erfolg heraus, weshalb die sogenannte „Amsterdam Deklaration“ beschlossen wurde.
Inspiriert von der Konferenz, trafen sich einige, darunter auch Dr. Elisabeth Aubény (Fr.) und Dr. Marijke Alblas (Nl), in Barcelona, um über die Errichtung einer internationalen Plattform, die sich mit diesem Thema beschäftigt, zu diskutieren. Einerseits wollte man die Möglichkeit schaffen, dass sich Fachleute über die moralischen sowie praktischen Aspekte des Schwangerschaftsabbruchs und Verhütung austauschen und diskutieren können. Andererseits wollte man auch über den neuesten Stand der Dinge informieren können.
Durch dieses Meeting entstanden 2 separate Föderationen: ‘ISAD’ (International Society of Abortion Doctors, strictly for medical doctors) und einige Monate später, im Februar 1997, in Paris: FIAPAC: ‘Internationale Vereinigung von Fachkräften und Verbänden zu Schwangerschaftsabbruch und Kontrazeption’. Wobei FIAPAC unter anderem von Repräsentanten belgischer und niederländischer Abbruchszentren gegründet wurde. Eine wichtige Rolle dabei spielte Dr. Elisabeth Aubeny.
Das erste Meeting fand im September desselben Jahres statt. Rund 35 Personen, darunter ÄrztInnen, Krankenschwestern und Pfleger, sowie SozialarbeiterInnen, waren anwesend. Hauptsächlich aus den Gründungsländern Frankreich, Belgien und Niederlande. Hauptthemen dieser Konferenz waren der Aufbau von Kliniken und Zentren für Schwangerschaftsabbrüche und die Ausbildung von ÄrztInnen, PflegerInnen und SozialarbeiterInnen die sich auf Abtreibung spezialisieren.
Auf der zweitägigen Konferenz in Brüssel (1998) waren bereits mehr Nationalitäten, auch Deutschland und Österreich, vertreten. Zur Diskussion standen die Meldung von Schwangerschaftsabbrüchen in den verschiedenen Ländern und der – teilweise politische – Grund warum diese Meldungen nicht immer korrekt durchgeführt werden.
Im Meeting 1999 in Masstricht waren mehr als 100 TeilnehmerInnen aus fast ganz Europa anwesend. Hier wurde vor allem das Problem des Abtreibungstourismus besprochen.
Die 4. Konferenz fand im November 2000 in Paris statt und durfte bereits 250 Teilnehmer begrüßen, unter anderem aus den USA und zum ersten Mal aus einigen osteuropäischen Ländern. Hier wurde das Hauptaugenmerk auf den medizinischen Schwangerschaftsabbruch gelegt.
In Amsterdam 2002 fand zum fünften Mal die FIAPAC-Konferenz mit mehr als 350 Teilnehmern statt, was die Notwendigkeit einer solchen Konferenz bewies. Neben den neusten Ergebnissen des medizinischen Abbruchs wurde großes Interesse an den wachsenden Abtreibungszahlen, entstanden hauptsächlich wegen der steigenden Immigration nach Europa, gezeigt.
Der Kongress in Wien zeigte einmal mehr wie wichtig es ist für ÄrztInnen, Krankenschwestern/Pfleger, Hebammen und SozialarbeiterInnen die im Bereich Schwangerschaftsabbruch und/oder Verhütung tätig sind, ihre Erfahrungen auszutauschen.
Von Beginn an war eines der Ziele von FIPAC, abgesehen von den regelmäßig stattfinden Kongressen, halbjährlich Artikel mit den neuesten Informationen für die Mitglieder herauszugeben. Da alle Mitglieder Vollzeit arbeiten und es ein großes Problem ist Sponsoren zu finden (nicht viele pharmazeutische oder politische Organisationen sind bereit Schwangerschaftsabbruchzentren zu unterstützen) waren wir gezwungen dieses Projekt auf Eis zu legen.
Es erweckt allerdings den Eindruck, dass das politische Interesse an unserer Konferenz wächst, vor allem wenn man bedenkt, dass auf dem Kongress in Wien bereits zwei Mitglieder des europäischen Parlament, sowie zwei Gemeindemitglieder saßen.
Im Moment sind wir dabei eine Plattform zu errichten in der Fachleute sich das ganze Jahr lang über Themen bezüglich Abtreibung diskutieren und Erfahrungen austauchen können. Das Internet ist eine mögliche Lösung für Mitglieder, die bereit sind zu diesem Zweck ihren Namen auf einer speziellen Datenbank zu speichern.
Da es immer mehr Teilnahme an den Konferenzen und mehr zahlende Mitglieder gibt ist FIAPAC überzeugt den bisherigen idealistischen Standard aufrecht zu erhalten und einige der Ziele zu verwirklichen.